In Deutschland gibt es unzählige Seen. Die genau Anzahl ist unbekannt und hängt stark von der Definition eines Sees ab. Zum einen die die Abgrenzung zu einem Teich unscharf. Manche Wissenschaftler sprechen erst ab einer gewisse Größe von einem See. Zum anderen ist die Abgrenzung zu Flüssen unklar. Oft fließt ein Fluss durch einen See (wie der Rhein durch den Bodensee). Die Grenze von sehr breiten, sehr langsam fließenden, Flüssen und Stillgewässern (Seen) sind ebenfalls nicht klar definiert.
Die größten Seen liegen in Deutschland in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Eine Ausnahme ist der Bodensee, der sich zu einem sehr großen Teil in Baden-Württemberg befindet. Die großen Seen in Bayern sind in der Regel viel tiefer als die Seen in Mecklenburg-Vorpommern. Somit können die Seen in MVP mit den Seen in Bayern zwar in der Fläche, aber nicht in der Tiefe und im Wasservolumen, mithalten.
Tiefste Seen in Deutschland
Der mit Abstand tiefste See in Deutschland ist der Bodensee. An der tiefsten Stelle ist der See 254 Meter tief. Allerdings gehört der See nicht nur zu Deutschland, sondern auch zu Österreich und der Schweiz. Eine genaue Grenze im See gibt es nicht, nach der Rechtsauffassung vieler gehören die größten Teile des Sees zu keinem einzelnen Staat, sondern sind gemeinschaftlich verwaltetes Gebiet.
Der Bodensee ist der größte und tiefste See in Deutschland. Das Bild zeigt den Hafen von Lindau. Die Altstadt ist auf einer Insel im Bodensee gelegen.
Weitere tiefe Seen in Deutschland sind vor allem in Bayern. Der tiefste deutsche See, der sich nur in Deutschland befindet, ist der kleine, aber tiefe, Walchensee im südlichen Alpenvorland. Der Walchensee ist bis zu 192 Meter tief. Genau die gleiche Tiefe erreicht der Königssee in den Alpen, im äußersten Südosten von Deutschland. Der tiefste See in Deutschland außerhalb von Bayern ist der Geiseltalsee in Sachsen (Tiefe 78 Meter). Er entstand allerdings künstlich durch Kohletagebau.
Wasserreichste Seen in Deutschland
Die Seen mit dem größten Volumen an Wasser sind ebenso in Süddeutschland. Mit Abstand das meiste Wasser in einem See in Deutschland ist im Bodensee. Das Volumen ist knapp 50 Kubikkilometer Wasser. Der Bodensee ist somit ein gigantischer Süßwasserspeicher. Für jeden Bürger in Deutschland sind über eine halbe Million Liter Wasser im Bodensee. Oder anders ausgedrückt: Wenn jeder Deutsche 100 Liter Wasser am Tag verbraucht würde das Volumen des Bodensees 12 Jahre für die gesamte Wasserversorgung Deutschlands reichen.
Der tiefe Starnberger See enthält circa drei Kubikkilometer Wasser und ist somit der wasserreichste See, der sich nur auf deutschem Staatsgebiet befindet. Über einen km³ Wasser haben auch der Chiemsee, der Ammersee und der Walchensee, alle im Süden von Bayern.
Größte See Deutschland (Fläche)
Bleibt noch die Frage nach dem größten See in Deutschland nach der Oberfläche. Meistens werden Seen an der Flächengröße gemessen. Am meisten Fläche hat natürlich wieder der Bodensee mit 536 Quadratkilometer (km²). Damit ist der Bodensee kleiner als Berlin oder Hamburg, aber größer als München.
An zweiter Stelle (der größte rein-deutsche See) ist ausnahmsweise nicht in Bayern. Es ist der Müritzsee in Mecklenburg-Vorpommern (MVP) mit 117 km². In der Liste der größten See in Deutschland (Fläche) folgt der Chiemsee in Süd-Ost-Bayern mit 80 km². Die Straße um den Chiemsee ist immerhin noch circa 70 km lang.
Der größte See, welcher nur in Deutschland liegt ist der Müritzsee im Nordosten von unserem Heimatland.
Liste der größten Seen in Deutschland nach Fläche
1 | Bodensee (Bayern, BW, Österreich, Schweiz) | 536 km² |
2 | Müritzsee (MVP) | 112 km² |
3 | Chiemsee (Bayern) | 80 km² |
4 | Schweriner See (MVP) | 62 km² |
5 | Starnberger See (Bayern) | 56 km² |
6 | Ammersee (Bayern) | 46 km² |
Die acht größten Seen in Deutschland sind alle in Süddeutschland oder Mecklenburg-Vorpommern. Der Bodensee hat deutlich mehr Fläche als die anderen Seen auf der Liste oben zusammen. Der Mürizsee ist, wie alle Seen in MVP, im Durchschnitt nicht sehr tief. Sogar der nur 16 km² größe Walchensee in Bayern hat mehr Wasservolumen als der fast 7-mal größere Müritzsee. Auf der Liste der 10 tiefsten Seen in Deutschland ist kein See in Mecklenburg-Vorpommern. Kein Bundesland hat einen größeren Anteil an Wasserflächen als MVP.